Wie entstehen Schmerzen?
Für ein besseres Verständnis und um den Vorgang des Schmerzempfindens zu begreifen, kann das nachfolgende
Schachtel-Beispiel hilfreich sein:
Nehmen wir an, der Tätowierer setzt die Nadeln an und sieht wie du zusammenzuckst, die Augen aufreißt und plötzlich zu schwitzen beginnst. Diese äußerlichen Reaktionen fassen das beobachtbare Schmerzverhalten zusammen. Das Schmerzverhalten ist die äußerste und für Außenstehende sichtbare Schachtel.
In der Schmerzverhalten Schachtel ist nun eine weitere Schachtel verborgen - Das Leiden des Schmerzempfindenden. Dieses Leiden ist zunächst nur dem Betroffenen vorbehalten. Diese Empfindung ist ausschließlich für dich reserviert. Der erfahrene Tattoo-Artist, der meistens zudem selber tätowiert ist und diese Schmerzerfahrung selbst durchlebt hat, kann dein Leiden allerdings erahnen.
Auch die Schachtel des Leidens enthält eine weitere Schachtel: Der Schmerz. In der Schachtel Schmerz liegt letztendlich der eigentliche Ursprung verborgen - der körperliche Vorgang der Nozizeption. Die Nozizeption ist ein Vorgang, der in körpereigenen Nervenenden entsteht, wenn diese eine Gewebeschädigung wahrnehmen. Dies ist beim Tätowieren der Fall, hier werden mechanische Noxen generiert, die einen elektrischen Impuls auslösen. Unser Gehirn interpretiert diesen elektrischen Impuls als Schmerz.
Wie man in dem Modell sehen kann, ist jede Schachtel zudem gepolstert. Diese Polsterung setzt sich bei jedem unterschiedlich und individuell aus den jeweiligen sozio-kulturellen Erfahrungen & - Prägungen zusammen.
Je nachdem wie ausgeprägt die Polsterung der einzelnen Schachtel ist, desto höher / niedriger fällt die eigentliche Schmerzwahrnehmung aus.
Was hat die Tattoo Farbe und die Tattoo Nadel nun mit der Schmerzentstehung zu tun?