Hier beginnt nun der schmerzhafte Teil - denn wer schön sein will muss leiden. Die Wenigsten wissen eigentlich im Detail, wie eine Tätowierung in der Haut entsteht. Wir haben zwar die Vorstellung, eine Nadel sticht in die Haut und bring dadurch irgendwie Farbe ein, jedoch ist dies zumindest für moderne Tätowierungen eine unzutreffende Vorstellung.
Grundsätzlich wird beim Tätowieren eine Punktierung der Haut umgesetzt, bei der gleichzeitig mit dem Durchstechen der Hautschichten ein Farbmittel eingebracht wird. Die Tätowierer und Künstler müssen darauf achten, nicht zu oberflächlich, ebenso aber auch nicht zu tief zu stechen.
Tätowierungen mit nur oberflächlich (Epidermis) eingebrachter Farbe haben zur Folge, dass die kontinuierliche Erneuerung dieser Hautschicht das Tattoo auswächst und die Farbmittelteile abstößt. Bei zu tief gestochenen Tattoos blutet die Haut und das Blut wäscht die Farbmittel aus.
Eine weitere Möglichkeit dauerhafte Zeichnungen in die Haut einzubringen, gibt es beispielsweise durch einschneiden der Haut und einem einreiben der Wunde mit Farbmittel, die aus Tinte, Asche oder sonstigen Ink-Rubbing Stoffen bestehen.
Ebenso bekannt ist das Tätowieren mit Nadel und Faden, bei dem man eine Nadel mit einem Faden umwickelt, diese dann in Tinte oder Tusche getaucht und dann in die Haut gestochen wird. Umgangssprachlich nennt man das Peikern.
Eine ursprüngliche und äußerst hohe Form des Peikern findet man in der traditionell japanischen Tattoo Kultur, aber ebenso auch bei den Völkern Polynesiens. Hier befestigt man einen Tätowierkamm, dieser kann aus Pflanzenteilen oder Knochen bestehen, an einem langen Stab.
Durch gleichmäßige und rhythmische Schläge auf den Griff, haut man die Spitzen des Kammes in die Haut. Die Farbstoffe die aus Tinte, Asche oder zermahlen und verbrannten Nussschalen bestehen, finden dadurch ihren Weg in die Hautschicht. Durch elektrische Impulse kommen die Nadeln in Schwingung und Bewegung. Die Tätowiernadel stechen die Haut ein und verursachen dadurch eine Perforation. Zwischen den Nadeln läuft die Tätowier Tinte zu den Nadelspitzen und dringt so in die Haut ein.
Eben diese Stiche und Stöße sind Verletzungen, die von der Haut mit einer schmerzhaften Reaktion registriert werden.
Soweit die stark vereinfachte Darstellung, die natürlich in der Realität komplexer ist. Wie beeindruckend der Vorgang der Farbeinbringung ist, zeigen einige spektakuläre Zeitlupen, die genau diesen Vorgang im Detail zeigen.
Welche Körperstellen tun besonders weh und welche weniger?